Biografien - Wiener Weltausstellung

KUPELWIESER, Franz

Montanist

* Wien, 14. 9. 1830

† Pörtschach (Kärnten), 5. 8. 1903

röm.-kath.

Sohn des Malers und Graphikers Leopold Kupelwieser (1796–1862), Bruder des Juristen und Mäzens Karl Kupelwieser (1841–1925) und des Montanisten, Industriellen und Mäzens Paul Kupelwieser (1843–1919), Onkel des Zoologen Hans Kupelwieser (1879–1939), Großvater von Maria Anna Kupelwieser, der Ehefrau des Industriellen Manfred Ritter Mautner von Markhof (1903–1981), verheiratet mit Eleonora Kupelwieser, geb. Abt.

Nach Absolvierung des Gymnasiums und eines Vorkurses am polytechnischen Institut in Wien studierte Kupelwieser 1850–1852 an der k. k. Montanlehranstalt in Leoben. 1852–1856 als Bergwerkspraktikant und Assistent im Staatsdienst tätig, wirkte er ab 1856 als leitender Ingenieur mit dem Titel „Hüttenmeister“ des Eisenwerkes Reschitza im Banat. 1862 unter Ernennung zum k. k. Oberhüttenmeister Dozent für Hüttenkunde, 1866 Professor für Eisenhüttenkunde, 1875–1877 Direktor, fungierte Kupelwieser 1895–1897 als erster Rektor an der Bergakademie Leoben. 1886 Oberbergrat, ging er 1899 in den Ruhestand. 1872–1894 Sekretär der Handels- und Gewerbekammer von Leoben, 1897 Reichsratsmitglied, trat Kupelwieser nicht nur als Professor, der Generationen von Eisenhütteningenieuren ausbildete, sondern auch mit zahlreichen Fachpublikationen, insbesondere über Stahlherstellungsverfahren, in Erscheinung.

Als Eisenhüttenfachmann war Kupelwieser wiederholt als Berichterstatter und Juror bei großen Ausstellungen tätig (Philadelphia, 1876; Paris, 1878; Triest, 1882, und Antwerpen, 1885). Anlässlich der Wiener Weltausstellung 1873 Mitarbeiter der „Wiener Weltausstellungs-Zeitung“ („Internationale Ausstellungs-Zeitung“), verfasste er die offiziellen Berichte über das Hüttenwesen. 1900 organisierte er die Ausstellung der österreichischen Eisenindustrie auf der Weltausstellung in Paris.

Literatur: Internationale Ausstellungs-Zeitung, 28. 2., 22. 3., 5. 4. 1874, 11. 4. 1875; Czeike; DBE; NDB; ÖBL; R. Granichstaedten-Cerva, Kupelwieser, in: ders. – J. Mentschl – G. Otruba, Altösterreichische Unternehmer, 1969, S. 72f.; Wien Geschichte Wiki (online, Zugriff 8. 5. 2016).